Doch siehe, das Gute liegt mal wieder so nah!
Die perfekte Zeit für einen Ausflug in die Nachbarschaft also, denn Paris erreichen wir bequem in 3 Stunden per Bahn vom Hauptbahnhof in Köln.
Ich würde jedem Reisenden aus unserer Region die Zugfahrt ans Herz legen, bequem bringt uns die (französische) Bahn in nur 3 Stunden direkt zum Gare du Nord mitten in der Stadt. Ohne Umsteigen und so preiswert, denn bei Thalys.com gibt es Angebote ab 35,00€ pro Person in die französische Hauptstadt. Dann braucht es nur noch ein Wochenticket für die Metro - nicht die Touristenkarte, die ist deutlich teurer und bietet Extras die man i.d.R. gar nicht nutzt - und schon ist man mittendrin.
Hotels bieten ganz attraktive Angebote für den frühen Dezember, da ist auch schon mal ein großer Name drin, zu relativ kleinem Kurs. Mein Lieblingshotel liegt sehr zentral, direkt an der Oper und damit gleich um die Ecke von Printemps und Galeries Lafayette: Das Hotel Scribe. Auch wer hier nicht wohnt, dem sei ein kleiner Besuch des Teesalons empfohlen. Ist es doch so ruhig und wahnsinnig gemütlich hier am Kamin zu sitzen und dem geschäftigen Treiben vor der Tür einen Moment zu entkommen. Auch schön und recht preiswert: Das Hotel Pulitzer, welches ebenfalls sehr verkehrsgünstig liegt, mitten im 2. Arrondissement.
Ist der Koffer erst einmal im Hotel verstaut, gibt es für mich kein Halten mehr - die Stadt wartet! Erst unser Love-Padlock an der Pont des Arts am Louvre besuchen, dann ein Abstecher zum Buckligen in die Chatédrale Notre-Dame - nie ist sie problem- und wartezeitloser zu besuchen als jetzt. In den Straßen von Saint Germain gibt es dann genug zu entdecken und stets findet sich ein romantisches Cafe´ oder eine gemütliche Milchbar für eine kleine Pause. Besonders gern gehe ich ins "It Mylk" und natürlich immer und immer wieder in die Filialen von "Ladurée" , wobei mein Favorit hier eindeutig jene in der Rue Royale ist.
Überhaupt die Rue Royale...und der Place Vendome, die Avenue Montaigne und natürlich die Rue Cambon. Wer sich auch nur ein bisschen für Mode interessiert, ist hier genau richtig - das Haus Chanel residiert hier sehr diskret, fast schon ein wenig versteckt. Reingehen! Das Personal ist sehr freundlich, auch wenn man nur einmal einen Blick auf die 2.55 oder die berühmten Bouclé-Kostüme werfen möchte. Und wenn man dem Haus Chanel die Ehre erweist, darf DIOR nicht zurückstehen. Dahin gelangt man über kurz oder lang fast ganz von selbst, liegt das Stammhaus doch nur einen Steinwurf von der Avenue des Champs-Élysées entfernt. Tja, die Champs-Èlysèes.... Nun, sie ist nicht ganz so elegant wie man sich vielleicht erhofft, viele HighStreet-Marken und Ketten bevölkern die Geschäfte, sogar ein Virgin Record Store oder Sephora läßt sich finden. Doch ein guter Anfang ist gemacht - mit dem im letzten Jahr eröffneten Flagshipstore von Louis Vuitton, architektonisch sehr schön und natürlich mit der kompletten Produktpalette des Hauses ausgestattet, immer einen Besuch wert.
Generell ist Shopping hier erfunden worden. Als New York noch eine Halbinsel in den Wäldern war, schlug hier bereits seit Jahrhunderten das Herz der Mode. Demzufolge ist die Auswahl an Shops und Lädchen, Boutiquen und Kaufhäusern nahezu unerschöpflich. Überhaupt die großen Kaufhäuser! Die Weihnachtsdekorationen in den Fenstern sind mittlerweile enthüllt und jedes Jahr eine Augenweide, also auf zu Le Bon Marche, Printemps und Galeries Lafayette.
Wo im vergangenen Jahr das Haus DIOR bei Printemps in den Weihnachtsfenstern gefeiert wurde, ist es in diesem Jahr PRADA die sich hier präsentieren dürfen. Mein liebsten Mitbringsel im vergangenen Jahr war dann auch der Adventskalender des Hauses DIOR, gefüllt mit Pralinen mit Bildern der Signature-Produkten des Hauses, in Gestalt eines Miniatur-Stammhauses, wie das Original in der Avenue Montaigne. Ich liebte es sofort, und mit Lindor-Kugeln gefüllt, wird es auch diesen Advent wieder eine Freude sein jeden Tag ein Fenster oder eine Tür im Mini-DIOR-Haus zu öffnen.
Genug vom Shoppen? Dann ist eine Runde auf dem Riesenrad am Place de la Concorde ein großer Spaß. Auch wenn es regnen oder gar schneien sollte, so ein Ausblick auf die Stadt im Lichterschein und Schneetreiben von hier oben muß man einfach genießen. Selten hatte ich so einen romantischen Ausblick, auch wenn Sacre Coeur halb im Nebel versank und der Schneegraupel durch sämtliche Spalten ins Innere der Gondel schlug.
In der Metro ist es dann wieder warm und trocken und man hat so manch unerwartete Begegnung - mal trifft man die Fremdenlegion die hier patrouilliert, mal wähnt man sich so gut wie zu Haus am Rhein, nämlich dann wenn die Türen am U-Bahnhof Saint Augustin aufgehen. Selbst wenn man mal die falsche Bahn erwischt hat, keine Panik, wo eine Bahn hinfahrt, fährt einen andere zurück.
Und dann erst das Essen. Ja, ja, essen ist in Frankreich so wichtig wie ein- und ausatmen. Auch wenn ich mich ausschließlich von Macarons und Törtchen aller Art ernähren könnten - mir würde Ladurée für Frühstück, Mittag- und Abendessen sehr zu passe kommen - es wäre schade um all die anderen Restaurants, Crepperien und Bistros die man verpasste. Mein Mann hat zum Glück einige Jahre in Paris verbracht und lotst mich daher auch zielsicher in kleine Bistros, welche eigentlich nur von Franzosen besucht werden. Hier isst man sehr französisch, auf dem Teller und auch was das Ambiente betrifft. Oft sind diese Bistros so klein, dass erst mal die Tische verschoben werden müssen wenn neue Gäste eintreten oder jemand kurz seinen Platz verlassen möchte. Genau so ein Vertreter französischer Bistro-Kultur ist das "Au Bistro" in der Rue du Marché Saint-Honoré. Hier bekamen wir letztes Jahr ganz ausgezeichnete Schnecken und auch gleich einen Einladung zur "End-of-the-World-Party 2012", welche wir aber aus Zuversicht für das Fortbestehen der Welt ausließen.
Eine Woche Paris ist kulturell und auch in Bezug auf die Weihnachtseinkäufe mindestens genauso ereignis- und erfolgreich wie eine Woche New York. Mindestens! Obendrein fallen so lästige Begleiterscheinungen wie Jetlag und Zoll-Probleme weg und man ist in nur 3 Stunden bequem und Staufrei zurück in Köln, von dort weiter nach Bonn/Rhein-Sieg - Driving Home for Christmas.....
Und so lautet auch 2013 wieder die Frage: Zum Weihnachtsshopping über den großen Teich, oder über Köln-Hauptbahnhof in die Stadt der Liebe?
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