Eine Zeitreise zwischen vorgestern und morgen - Der AvD Oldtimer GP am Nürburgring

Eine Zeitreise nach vorgestern und morgen - gleichzeitig! Und das gleich vor unserer Haustür. Denn es ist August und somit Zeit für den

AvD Oldtimer Grand Prix am Nürburgring

Allein die Tour entlang der Ahr zum Ring war schon ein automobiles Erlebnis: Von aktuellen Supersportwagen, über Vespas und Bikes aus vergangenen Jahrzehnten, bis hin zu automobilen Raritäten konnte man unterwegs schon allerlei entdecken. Eigentlich könnte man sich auch fast den Eintritt zum Ring sparen, denn mit einem Klappstühlchen VOR dem Haupteingang hat man schon einen Logenplatz für die Chrom-glänzende Modenschau auf 2 und 4 Rädern. Was so alles allein rund um den Ring unterwegs ist.... Das perfekte Vorprogramm zur Ausstellung im Fahrerlager.

Samstag war der Traumtag schlechthin für alles was fährt: Nicht zu heiß, ein leichter Wind und vor allem trocken - wer will schon nach jedem Tröpfchen hinterherpolieren??? Auch die historischen Rennfahrzeuge werden dankbar gewesen sein nicht mit den widrigsten Voraussetzungen auf dem Nürburgring konfrontiert worden zu sein, erinnert sich doch so manch historischer Bolide an ganze Regenschlachten in der Grünen Hölle.



Ein Spaziergang durch alle Epochen der Automobilgeschichte stand uns bevor, kaum das das Allerwelts-Kfz in der Tiefgarage neben einer Horde ruhiggestellter M3 aus dem BMW Performancetraining verstaut war. Die Formel1-Boliden der 70er und 80er Jahre begrüßten uns mit ohrenbetäubenden Gekreische an der Strecke. Ein Erlebnis für jeden Racefan. Wenig später konnten wir die Fahrzeuge im Parc Fermé bewundern, allen voran die John-Player-Special und auch das Weltmeisterauto von Michael Schumacher im Benetton-Look - Keep fighting Michael!
In den Boxen campierten die Stars der Rennszene Wand an Wand, von Stromlinie bis Turbo, von Targa Florio bis Le Mans - eine große bunte und vor allem laute Familie. Ein Rudel M3 jagt Tourenwagen der alten DTM ums Carré, M1 wurden zum Vorstadt geschoben = BMW feierte 30 Jahre DTM. Rennfahrzeuge aller Jahrzehnte geben sich traditionell die Ehre beim AvD Oldtimer GP, natürlich nicht ohne ihre bekannten Piloten. So konnte man neben Jochen Maas, Christian Danner, Striezel Stuck und Prinz Leopold von Bayern treffen.
Im Fahrerlager geht es selten so bunt, entspannt und Besucherfreundlich zu wie hier. Mit den Fahrern und Besitzern der Traumautos kommt man ganz unkompliziert ins Gespräch, Abschottung kennt man hier kaum. So schwirren Stories und Anekdoten aus der Guten Alten Zeit durch die Luft, Fahrerikonen schreiben Autogramme oder kommen gänzlich unbehelligt von A nach B. Damen im Look der 40er Jahre flanieren durch die Straßen im Fahrerlager und entspannte "Straßen"-Cafes bieten allen Besuchern einen lauschigen Platz mit einmaliger Aussicht auf das Geschehen.
Ein-, Aus- und Durchblicke wohin man schaut: Offene Zelte in den geschraubt und gefachsimpelt wird reihen sich an Zelte in denen Raritäten versteigert werden. Auch die Autos von morgen finden sich hier, genauer der BMW i8 war eines der am dichtesten umringten Ausstellungsstücke vor Ort. Ganz dezent mitten im Gewimmel konnte man diesen Hybrid-Sportwagen aus der Nähe betrachten und auch mal probesitzen.
Einige Hersteller feierten Jubiläen und nutzten den Event für eine Markenpräsentation von gestern bis übermorgen, so auch Opel und Jaguar. Letztere präsentierten den brandneuen F-Type und dessen Sonderserie mit einer wunderschönen Ausstellung. Zwischen E-Type und F-Type konnten die Besucher eine Kleinigkeit zu sich nehmen, zubereitet von Starkoch Johann Lafer, und die sonnige Aussicht auf die Strecke genießen.
Das alte Fahrerlager komprimierte die besten Eindrücke des Tages auf die schönsten und klangvollsten Exponate: Die Vorkriegsfahrzeuge. Hier reihten sich Mercedes SSK an Lagonda, American La France an Bugatti und Bentley. Einer schöner als der andere....und leider unbezahlbar. Doch schauen kostet bekanntlich nichts, also kamen hier sicher alle Besucher auf ihre Kosten. Den Heimweg mußten die meisten von uns dann doch wieder in einem Otto-Normal-Fahrzeug antreten, welches uns bis zum Vormittag noch ganz in Ordnung vorkam. Doch wer die Schönheiten von gestern und vorgestern bewundert hat, der fühlt sich im eigenen "Neu"wagen dann doch wieder wie einer von ganz vielen, der die schönsten der Schönen auf 4 Rädern nur aus der Ferne bewundern darf...
Am Montag hatte sicher so manch Besucher vom Wochenende ein ernstes Gespräch mit seinem Bankberater. Worum es dabei ging? Sicher um die Anschaffung eines eigenen Klassikers! Hoffentlich sagt der Herr von der Bank irgendwann einmal "Ja" zu unseren Anschaffungsplänen und wird dürfen von zukünftigen Oldtimer GPs mit einem traumschönen "Gebrauchtwagen" anno 1933, 1952 oder 1962 nach Hause fahren....



 






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