Schon letztes Jahr zu Weihnachten hatte ich die goldenen Platzteller gekauft und quer durch die Bonner Innenstadt geschleppt, ganz allein, denn das war wieder so ein Deko-Alleingang ohne den Mann. Eine Lehre aus dem Bäumchen-Desaster zum Dekoanfall Weihnachten 2015, allerdings in diesem Fall nicht so ganz zielführend. Egal, die Teller sind heil zu Hause angekommen und dürfen jetzt auf der Tafel funkeln.
Seit ich den Esstisch aus Schiffsplanken besitze, halte ich nichts mehr von Tischdecken, ganz zum Nachteil der weißen Tafeltücher mit dem Monogram meiner Großmutter. Also Platzteller auf Schiffsplanke und zur Feier des Häschens kommt das Festtags-Geschirr meiner anderen Großmutter zum Einsatz - alles in weiß und gold. Ich mag es opulent eingedeckt, da braucht es kaum Dekoration (eigentlich), denn all die Gläser und Besteckteile sind meist schon so aufwändig, dass man auf viel Gedöns verzichten kann.
Geschirr und Besteck aus Erbteilen - das kann ja jeder. Also her mit der Deko! Den Kerzenständer in Zweigform habe ich letztes Jahr auf der Landpartie Burg Adendorf erstanden und mich so daran festgeliebt, dass er mich seither durch alle Jahreszeiten begleitet hat. Wie hier vielleicht schon aufgefallen ist glänzte er im Sommer mit Hortensien-Blüten, an Weihnachten mit Kerzen und Zuckerstangen und nun dient der Zweig den Häschen und Schäfchen als Bühne.
Da mein Herz für den Goldhasen schlägt, er ist ja nicht von ungefähr mein Wappentier, spielt er natürlich die Hauptrolle in meiner Osterdeko. Nur ein bisschen unterstützt von seine Schäfchen-Kollegen. Die Schokoladen-Herde versteckt sich in Windlichtern mit Moos aus dem Garten und zwischen Wiesen-Kulissen aus weißem Papier.
Die Papier-Wiesen mit Blüten und Gras habe ich einfach aus Papier ausgeschnitten. Dafür A4 Blätter längs mittig falten und mit Bleistift die Grashalme und Blüten mit Blättern, und was einem sonst noch so einfällt, skizzieren. Dann "nur" noch ausschneiden (das kann sich ganz schön hinziehen, je nachdem wie filigran man die Motive gestaltet) und zur besseren Standfestigkeit 2-3 mal knicken, so das die Papierwiese aufrecht steht. Jetzt entfaltet sich auch die 3D-Optik besser, denn durch das mittige Falten hat man nun doppelt so dichte Grashalme und Blüten. Und das Beste: Diese Wiese muß weder gemäht, noch gegossen werden und unser kleiner Osterzoo kann hier gleich noch verstecken üben.
Mein Highlight - der große Tigerhase - thront als dezentrales Centerpiece am Ende der Deko-Wiese unter einer großen Glasglocke. Wer keine Glashauben oder -Glocken hat, der schaut einfach mal bei den Blumenvasen ob sich nicht dort etwas passendes findet ;-)
Fertig ist meine Ostertafel! Und nun kommt das Schwerste: Ich muß den Schoko-Zoo vollzählig bis zum Ostersonntag durchbringen. Das heißt ihn gegen (Fr)Essfeinde verteidigen und - das härteste - mich selbst in Verzicht üben, denn sonst muß ich womöglich noch einmal in den Supermarkt, zwecks Ergänzung der Herde...
Euch wünsche ich schon einmal Frohe Ostertage und viel Spass mit der Familie, an Tafeln, in Gärten, bei Besuchen und Gegenbesuchen - genießt die Festtage des Häschens!
Keine Kommentare