CtC: Mein Mami-Kochstudio - Hilfe ich backe! Teil II

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser: Ich koche nicht, ich backe nicht, die Küche ist mir wie ein ferner fremder Planet. Oder auch "Der Raum in dem der Kühlschrank wohnt". Mit dem verstehe ich mich auch sehr gut. Ganz im Gegensatz zum Herd, der weiß wahrscheinlich nicht einmal wer ich bin... Und nun das. Ein Rückfall!

Hilfe ich backe! Teil II - Mein Mami-Kochstudio
Im Sommer kam es schon einmal über mich. Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung fand ich mich BACKEND in diesem fremdartigen Raum namens "Küche" vor. Es fing ganz harmlos an mit Obsttörtchen. Dann die Erdbeer-Mascarpone-Torte, gefolgt von der Johannisbeer-Baisser-Torte. Alles ganz easy, eher wie basteln (ich meide Fachbegriffe wie "backen"). Und dann die Erdbeer-Kuppeltorte. Das ging mal kräftig in die Hose: Schmeckte super, sah aber wirklich schrecklich aus. Damit endete der erste Anfall seine Art so abrupt wie er über mich gekommen war. Puh, Glück gehabt!
DACHTE ICH! Und nun der Rückfall: Plätzchen! Au Backe, äh, au weia! Keine Fachbegriffe!!! Also das war so: Irgendwie hörte ich mich mein persönliches Mami-Kochstudio nach dem Rezept von Pfauenaugen und Schneeflöckchen fragen. Für alle nicht Familie-Mitglieder: Linzer Sterne und, tja, Schneeflocken eben. Keine Ahnung wird das der Rest der Welt nennt. Ich liiiiiebe Schneeflocken, aber nur die mit Kakao. Und da das Kochstudio sooooo weit weg ist und dazu dort Plätzchen noch nicht auf der Speisekarte stehen, war ich eben auf mich allein gestellt. Also die Küche bei den Hörnern gepackt und die Zutaten eingekauft, natürlich die Hälfte vergessen, Rest bei der Schwiegermutter ausgeborgt. Los gehts, kann ja nicht so schwer sein!
Naja, die Schneeflocken ließen sich noch mit 2 Anrufen beim Mami-Kochstudio realisieren, da machte nur das Kugeln Probleme, aber die konnte ich schaffen. Aber dann wurde es spannend: Die Sterne sind eine ganz andere Nummer. Und der Mann war mal wieder keine Hilfe! Kann es sein das Männer in Sachen Plätzchen nie das Verhaltensmuster ihres 5jährigen Ichs ablegen? Sie stromern durch die Küche auf der Suche nach ersten fertiggestellten Backerzeugnissen, naschen rohen Teig und wuseln im Weg herum... Tja, allein auf weiter Flur, ich gegen das Rezept.

Mittlerweile hatte sich beim Mami-Kochstudio ein Krisenstab gebildet, sogar ein Telefonist war zur Stelle um mich mit mehr oder weniger fachkundigem Personal zu verbinden. Die Junior-Bäcker waren nur für vage Auskünfte zu haben, die wirklich wichtigen Sachen - wie "wie lange muß der ganze Kram denn nun backen und bei welcher Temperatur" - konnte natürlich nur die Chefin klären! Antwort: "Na dann guckste mal wenn die so goldgelb werden, dann sind sie gut." Aha. Genauer gehts jetzt nicht.... ??? Warum, Mamis in Nah und Fern, schreibt Ihr eigentlich NIE, wirklich NIEMALS, Rezepte komplett auf?! So "unbedeutende Kleinigkeiten", wie exakte Gradzahlen und Backdauer, fehlen offenbar quasi immer.  Das stört doch den Ablauf. Und ärgert Euch selbst, weil in Omas Rezept garantiert auch das Wichtigste fehlt und deshalb schmeckt die Zitronenspeise auch nicht mehr wie früher. Doof gell?
4-5 Stunden später hatte ich das Rezept erfolgreich niedergerungen: FERTIG! Sah gut aus, mitunter sogar sehr gut, einige wenige Exemplare womöglich sogar spitze. Allerdings war ich wieder einmal sehr froh eine Telefon-Flatrate zu haben und die Konversation beschränkte sich am Ende auf Mitteilungen á la "Mach ich nie wieder", "Wer hatte eigentlich diese besch.... Idee" und "Das kann SO überhaupt nicht sein".
Fazit: Finger verbrannt, Rückenschmerzen, improvisiert like Hell (wer hat schon ein Haarsieb für Puderzucker-Verziehrungen?! Ich jedenfalls nicht! ), den Lieblings-nicht-mehr-ganz-5jährigen mit seinem favorite Plätzchen versorgt, bei Schwiegermutter und Tante Lob, Lob, Lob eingeheimst UND festgestellt das das alles gaaaar kein Problem ist. Sofern man ein Mami-Kochstudio mit angeschlossenem Krisenstab hat. Mami, I <3 You! Und Dich auch, Schwesterlein!

















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