Es ist ein BMW. Das Design ist der Hammer, die Türkonstruktion ein Eyecatcher und das Fahrgefühl ist einfach toll. Sobald die Tür hinter einem geschlossen ist, ist es ein ganz vertrautes Münchner Kind, alles ist wo man es erwartet, nichts stört oder muß gesucht werden. Wer ein anderes Modell der Marke fährt wird sich sofort zurechtfinden. Eine kurze Einweisung zu den Besonderheiten des Hybrid-Antriebes und schon gehts los. Ich schleiche mich vom Hof. Ganz leise. Lautlos fast, sofern man die Abrollgeräusche mal außen vorlässt.
Und das ist schon so eine Sache: Er ist so leise. Ich ertappe mich extrem vorsichtig unterwegs zu sein, zumindest wenn ich Fußgängern ansichtig werde. Ja, ich bin wirklich unterwegs und das Auto ist nicht zu hören, aber trotzdem da. Man guckt dreimal mehr auf Andere als sonst. Immer in Sorge unaufmerksame Fußgänger zu überrollen.
Kurz auf die Autobahn und schwups ist Schluß mit elektrischer Schleichfahrt, ab 60km/h schaltet der Wagen automatisch in den Benzinmodus und geht ab wie nix. Der 1,5l Dreizylinder bringt es auf 250km/h Spitze, danach schiebt München den Riegel vor. Doch hier soll es doch um den Spass mit Strom gehen - also zurück auf die Landstraßen der Region, die verschlungen und so leise daliegen, das man hier nicht unangenehm auffallen möchte. Also zurück auf Leise. Der E-Antrieb befördert uns durch die Dörfchen des Bonner Umlandes. Wer uns bemerkt, traut seinen Augen kaum. So schön kann Leise sein!
Beim kurzen Stopp auf dem vereinsamten Parkplatz eines Golfplatzes, der im grauen Licht eines trüben Herbstvormittages liegt, zieht der i8 Neugierige an, die scheinbar aus dem nebeligen Nichts auftauchen. Tja, und die Herren dachten sie wären mit ihrem Caddy hier das einzige Leisepfötchen. Neugier bei den Golfern und bei mir. Einmal ringsherum, vorn, hinten, Kofferraum (naja, wenigstens ein bisschen) - der i8 macht eine gute Figur.
Bevor wir den Spielbetrieb hier völlig lahmlegen, machen wir uns wieder auf den Weg. Auf dem Rückweg durch das Rheinland zieht der Bayer sämtliche Blicke auf sich, wenn die Passanten uns denn überhaupt bemerken. Eine automobile Schönheit, die durch Energie-Rückgewinnung auch die derzeit noch recht begrenzte Reichweite für das elektrische Fahren von 37km verlängert. Laden kann man den Akku an der heimischen Steckdose mit einem Adapter oder auch unterwegs an öffentlichen Ladestationen. Und natürlich besteht jederzeit die Möglichkeit mit dem 1,5l Benzinmotor voranzukommen.
Sicher ist der i8 nicht als Erstfahrzeug gedacht. Er wird viel wahrscheinlicher als Zweit- oder Drittfahrzeug bei seinen Besitzern in der Garage stehen, doch es ist ein Bekenntnis zur Technologie der Elektroantriebe, ein wunderschönes Traumauto und wahrscheinlich ein Exot auf den heimischen Straßen. Hoffen wir das er uns öfter begegnen wird, da draußen. Und vielleicht hat man in München ein Einsehen und zügelt das Soundmodul, was den Fahrzeuginsassen unangenehm gewaltigen Sound vorgaukelt, wo außen so schön Stille herrscht.
i8 - an Dich könnte ich mich glatt gewöhnen!
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