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Manch einer kehrte schon bald zurück nach Hause, oder ließ sich ganz in der Nähe nieder. Schulkameraden die von Schule nicht allzu viel hielten, lehren heute an der eigenen Penne, sind selbst "der Coole von der Schule" wie sie einst über den Sportlehrer für die Abizeitung reimten. Andere sind mit Kind und Kegel nur 10 Minuten außerhalb des Städtchens zu Hause in dem wir alle zur Schule gingen. Doch diejenigen unter uns, die die Metropolen, oder zumindest die großen Städte in Nah und Fern riefen, betrachten ihr Heimatstädtchen nun nur noch bei gelegentlichen Besuchen aus der Nähe.
Und dann erwischt es uns wieder: An allen Ecken lauern Erinnerungen ....Da im Dorfbrunnen bei Oma und Opa haben wir tatsächlich im Sommer gebadet, trotz dem das Wasser direkt aus dem Berg eiskalt war. Oder der Saal der uns bei Tante Gabis Hochzeit noch so riesig vorkam, ist heute doch recht winzig und die Treppe hinauf auf die Tenne doch nicht ganz so steil wie uns immer schien. Die alte Schule, die Grundschullehrerin die wir im Gartencenter treffen oder der Eishockeyteich auf dem uns Oma Schlittschuhlaufen beibrachte, obwohl sie es selbst gar nicht konnte - Erinnerungen überall....Diese kleine Welt hat heute mitunter so große Anziehungskraft auf uns, die wir in der Ferne leben.
Bei mir ist diese Anziehungskraft im Spätsommer besonders groß, dann vermisse ich die riesigen Wolkenformationen die am Spätsommerhimmel zu Hause dahinziehen und die ich hier noch nie gesehen habe. Dann ruft das Städtchen besonders laut nach mir, vor allem alle 2 Jahre wenn das Stadtfest nahezu jeden ehemaligen Bewohner anzieht und die Schar der alten Freunde und Bekannte die wieder mal auf eine Stippvisite heim kommen großartige Abende verspricht.
Und bis es wieder einmal Zeit ist nach Hause zu fahren, trösten wir uns in der Ferne mit der Webseite der Lokalzeitung, die auch ich täglich besuche. Schließlich möchte man ja auf dem Laufenden sein wenn zu Hause weltbewegendes und alltägliches passiert, oder auch nur ein Nachbar oder ehemaliger Lehrer im Lokalteil Erwähnung findet. Selbst auf Reisen und in Übersee lese ich die heimatlichen Neuigkeiten nahezu täglich und weiß dann das der neue Bürgermeister das alte Freibad mit Hilfe von 300 Freiwilligen wieder flott gekriegt, das das Männerballett des heimischen Karnevalsvereins die deutsche Meisterschaft zum wiederholten Male gewonnen hat und das die Umleitung der Hauptstraße endlich aufgehoben wird.
Die Zeitung und die lokale Webcam lassen mich täglich in und auf mein Städtchen schauen und mich auch in der Ferne ein bisschen zu Hause fühlen, besonders im Spätsommer, wenn dort die Wolkenberge am Himmel auftauchen.
Und jeder der noch immer, oder endlich wieder, in seinem Heimatstädtchen oder -Dorf lebt, sei es in der Eifel oder in Schleswig Holstein, und so naturgemäß täglich ganz ohne Zutun am Puls der heimatlichen Zeit ist, der kann sich ja ein Örtchen auf der Welt aussuchen, auf das er täglich ein Auge werfen kann und sich ein wenig auswärts fühlen. Webcams in aller Welt, ob New York Harbor Cam oder die Kamera in finnischen Dörfern am Polarkreis - sucht Euch einfach einen Ort aus und werft jeden Morgen einen Blick auf diese ferne Welt - from a Distance.
Hier gehts zum Blick auf die Welt, von klitzeklein bis Megametropole:
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