Herbstbeginn auf dem Land - so schön war die Herbstpartie Gut Barbarastein

Die Landpartie Burg Adendorf ist eine feste Größe im Kalender UND der inoffizielle Höhepunkt des Frühlings. Und nun hat die Landpartie ein Schwester-Event in der näheren Umgebung, das sich zum festen Termin im Kalender zu mausern scheint und als Herbst-Auftakt zur festen Größe in unseren Terminkalendern werden könnte. Vom Geheimtipp zumTop-Event zum Herbstbeginn:

Mein Rückblick auf eine herrliche Herbstpartie auf Gut Barbarastein
Zum dritten Mal fand die Herbstpartie auf Gut Barbarastein statt,  ganz in der Nähe von Dormagen und noch ein bisschen unter dem Radar. Mittlerweile in den September verlegt, zog die Herbstpartie dennoch eine stattlich Anzahl an gut betuchten Besuchern an - in jeder Bedeutung des Wortes. Längst herrscht hier noch nicht der gleiche Andrang wie in Adendorf, denn noch handelt es sich um einen Geheimtippp.


 Von Bonn aus gut in einer knappen Stunde zu erreichen, empfängt mich der Herbst von seiner schönsten Seite: Windig, aber sonnig mit dramatisch schönen Wolkenfeldern macht Petrus der Veranstaltung alle Ehre, schließlich ist das ja eine HERBST-Partei! Und das haben sich auch die Veranstalter von Schloss Gödens Entertainment zu Herzen genommen und der Lifestytle-Messe unter freiem Himmel ein herbstliches Motiv mitgegeben. Neben den üblichen Ausstellern aus den Bereichen  Mode, Lifestyle, Outdoor und Interior hat man einen Themenbereich "Jagd" installiert, der sich hervorragend in Jahreszeit und Örtlichkeit einfügt. Eine Meute Jagdhunde,  die einer Reiter-Equip nachjagt und schließlich im Hof des Gutes herrschaftlich Rast macht - besser kann man Landleben de Luxe im Herbst nicht illustrieren!

 Aber der Reihe nach: Kaum angekommen muß ich, eigentlich ein Kind vom Lande, erkennen, das es offenbar auch BLAUE Schafe gibt. Zum Glück aber nur aus Kunststoff, dafür mit starker Botschaft! Die Herde der "Blauschäfer" - Symbol und Botschafter einer Kunst-Aktion für ein friedliches Miteinander, jenseits sämtlicher kultureller, ideologischer oder religiöser Unterschiede- grast friedlich am Eingang des Gutes, entlang der Allee und begrüßt die Besucher. Ein bezaubernd friedliches Bild an einem bezaubernd friedlichen Ort.



Die Allee im früh-herbstlichen Look leitet uns zum Gutshaus und wird gesäumt von den weißen Pavillons, die wir schon aus Adendorf kennen. Wie gewohnt beherbergt ein jedes Zelt einen sorgsam ausgewählten Aussteller mit exquisiter Ware: Kashmir-Plaids, kunstvoll geschmiedete Messer aus Damaszener-Stahl, Hüte, Outdoor-Kleidung, sowie Schönes und Nützliches für Dame, Herrn und Hund.


Selbst frisches Obst aus der Region findet nun im Herbst seinen Kundenkreis in schönster Atmosphäre. Elektro-Scooter und Gartendeko säumen meinen Weg, immer weiter Richtung Gutshaus. Während in Adendorf die Burg samt Wassergraben direkt gegenüber dem Haupteingang die Besucher begrüßt, hält sich das Gutshaus erst einmal vornehm zurück und will entdeckt werden. Doch das lohnt sich ganz besonders!

Machen wir´s kurz: Hier würde ich sofort einziehen! Ja, auch ohne Rhein um die Ecke und ohne Siebengebirgsblick, so schön ist es hier! Ein klassischer Vierseithof mit großem Torhaus und schwerem schmiedeeisernem Tor. Wilder Wein, stattlicher Baumriese im Zentrum des Hofes und natürlich mit unzähligen Nebengelassen und dem Gutshaus im Mittelpunkt!



Die Türen der ehemaligen Stallungen, Remisen und Räumlichkeiten stehen weit offen und in jedem Raum überraschen Aussteller mit ihren traumhaft dekorierten Ausstellungen: Besonders gut getroffen hat es hier Carus exklusiv.  Mit erlesenem Angebot, wie eh und je, hat man sich in dem schönsten Raum eingerichtet, den man sich in so einem Gutshof nur vorstellen kann: Gebälk bis unters Dach sichtbar, verklinkerter Kamin und raue Wände dekoriert mit Hischgeweihen - einfach traumhaft schön! Dazu das Mobiliar in zeitloser Eleganz, wie ich es von den Möbelexperten aus Lippstadt nur zu gut kennengelernt habe. Hier könnte man gleich alles an Ort und Stelle lassen und ich müßte nur noch meine persönlichen Sachen herschaffen., so perfekt ist dieser Raum, da braucht es das Gutshaus an sich gar nicht um mich als neuen Bewohner zu gewinnen....
Nur leider ist das quasi ausgeschlossen, lebt doch die Familie Weitz seit Generationen in diesen Mauern.
 
Auf dem Hof läßt es sich herrlich entspannen, unter dem großen Baum sitzen, bei einem Glas Rosé ein Päuschen einlegen und die Szenerie genießen. Hatte ich erwähnt, das ich hier sofort einziehen würde?! Dann zieht es mich weiter, denn meine Begleiter - diesmal haben mein Mann und ich fachmännische Begleitung, denn ein Freund mit Jagd-Erfahrung begleitet uns - suchen nach dem angekündigten Anbieter von Wild-Spezialitäten, schließlich ist es bereits Mittag. Auf dem Weg zu Wildschweinburger (namens Gruns Gruns) und Hirsch-Gulasch verlassen wir den Hof Richtung Garten und fallen fast ein bisschen durch das Kaninchen-Loch aus Alice im Wunderland. Ja, genauso kommt es mir vor; ein sonniger Garten mit bestens gelaunten Menschen in nahezu himmlischer Ruhen, obwohl mit uns sicherlich einige hundert Menschen auf dem Platz sind, zu spüren ist von ihnen kaum etwas was nur ansatzweise an "voll" oder gar "überfüllt" erinnert. Geheimtipp eben noch...

Durch einen kleinen Durchgang in einer Hecke gelange ich unversehens auf die Terrasse des Gutshauses, von wo aus man einen herrlichen Blick über den Garten hat, der sich in einen kleinen Park ausweitet und nach und nach in die Landschaft ausläuft. Hier wird Champagner verkostet oder auch einfach nur die Sonne genossen - absolut tiefen-entspannt.

Wir streifen weiter durch den Garten, finden Teppiche auf grünen Wiesen, testen Gartenbänke aus massivem Holz und genießen die Szenerie. Unsichtbare Hunde werden Gassi geführt - natürlich vom bekannten Comedian der auch in Adendorf für Heiterkeit sorgt- britische Sport- und Offroad-Wagen ausgestellt und Strandkörbe  zum Probeliegen angeboten... In einem Teich schwimmen Forellen die neugierig diese Leute beäugen, die hier ausnahmsweise in ungewohnten Mengen ihren Lebensraum umrunden.



Hier am Teich mit den neugierigen Fischen befindet sich auch der Themenbereich Jagd: Der Anbieter von regionalem Slow Food serviert hier den Gruns-Gruns-Burger, selbstverständlich auf biologisch abbaubarem Einweggeschirr, und gleich daneben erklärt ein Falkner seine Arbeit mit den geflügelten Jagdhelfern. Während wir beim Essen die Schneeeule und den Uhu beobachten, fällt uns fast nebenbei die kleine Gruppe vom Roten Kreuz auf, die mitten auf dem Platz stehen und auf etwas zu warten scheinen. Nur Augenblicke später wird klar wofür die Rettungsprofis hier abgestellt wurden - eine Equipage erscheint plötzlich in Gesellschaft einer Meute Beagles, direkt fühle ich mich wie in Downton Abbey. Der Schleppjagdverein "Beagle Meute Münsterland" stellt sich vor und gibt Einblick in seine Arbeit. Natürlich kommt weder hier noch anderswo dabei Wild zu Schaden, widmet sich der Verein doch lediglich der Brauchtumspflege, denn Parforcejagden auf lebendes Wild sind in Deutschland seit mehr als 80 Jahren verboten.

Was für ein Auftritt! Nachdem die Reiter und die wuselnde Beagle-Meute entschwunden sind, kommen wir wieder auf unser Vorhaben zurück, denn neben den Wildspezialitäten planten wir einen Test der Tontauben-Schießanlage. Gesagt, getan! Die elektronische Anlage simuliert das Tontaubenschießen sehr realistisch, wie mir versichert wurde, lediglich auf scharfe Munition, Knall und Rückschlag wird verzichtet. Nach fachkundiger Einweisung darf hier jeder ab 10 Jahren auf die Kunststoff-Tauben "schießen" , eine Anzeigetafel informiert den Schützen dann ob er einen Treffer erzielt hat, bzw. hätte, wenn denn Schrot den Lauf verlassen hätte. So läßt sich dieser Sport völlig Gefahr- und nahezu Geräuschlos erleben. Unnötig zu erwähnen das unser Freund mit Jagdlizenz den Sieg davontrug..
Gleich neben dem Trap-Simulator warteten Range Rover-Modelle auf eine Probefahrt durchs Gelände, wofür man eigens einen Parkour angelegt hat, um Besuchern das Fahrzeug in seiner natürlichen Umgebung näher zu bringen. Da ich nur selten abseits asphaltierter Straßen unterwegs und bekanntlich eher den offenen, spritzigen und weniger hochbeinigen Fahrzeugen zugetan bin, blieb der Offroader (vorerst) von mir verschont.


So vergeht ein traumhafter Tag auf dem Land: Eis essen in der Sonne, Kashmir-Schals probieren,  Champagner verkosten, den Einzug in ein Gutshaus planen... Auf dem Weg zurück zum Auto träume ich vom standesgemäßen Landleben, in Gutshäusern mit verklinkerten Kaminen, natürlich mit Range Rover ind er Garage und Jagdgesellschaften auf dem Hof... Im Herbst, irgendwo im Rheinland. Oder in Rommerskirchen. Vielleicht. Und bis es wirklich soweit ist, bleibt mir immer noch die zauberhafte Auszeit auf der Herbstpartie Gut Barbarastein, ganz sicher wieder im Herbst 2018 



 








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