Für mich bedeutet Sommer blauen Himmel, Ferien und Früchtezauber aus dem eigenen Garten! Kirschen, Erdbeeren, Pfirsiche und Himbeeren immer und überall! Ich könnte mich fast völlig von Früchten ernähren, Schokolade lasse ich bis mindestens Ende September links liegen. Ok, abgesehen von SchokoladenEIS.... Wer jetzt denkt frisches Obst von der eigenen Scholle wäre nur etwas für Landeier, der irrt sich!
Früchtezauber auf Balkonien
- Hilfe, ich gärtnere!Ich persönlich habe Glück, wenn auch nur ein kleines, denn ich habe seit einiger Zeit einen Winzig-Garten und eine Dachterrasse und damit genug Platz für mein eigenes kleines Gartenglück. Mein Credo für alles was bei mir einen Platz an der Sonne sucht: Wer nicht ordentlich blüht oder leckere Früchte hervorbringt, der fliegt gnadenlos raus. Dafür erhalten im Gegenzug auch fahnenflüchtige Brombeeren vom Nachbargarten ohne großen Verwaltungsakt Asyl bei mir. Ganz selbstlos natürlich ;-)
Auf der Dachterrasse züchte ich nun Erdbeeren, Kirschen, Pfirsiche, Himbeeren und mein glamouröses Geburtstagsgeschenk: Eine SCHWARZE Tomate. Aktuell bin ich täglich mit meinem winzigen Spankörbchen unterwegs und freuen mich wie zu Kindertagen über alles was da rot und köstlich zwischen den Blättern leuchtet und warte ganz gespannt auf den Auftritt der schwarzen Exotin.
Ich habe weder einen grünen Daumen, noch besonders viel Ahnung von Ackerbau und Obstzucht, aber einen Erkenntnis gewonnen: Das Sprichwort mit den dümmsten Bauern und den größten Kartoffeln stimmt! Ich pflanze an einem passenden Standort (Beratung im Gartencenter ist hier extrem hilfreich), gieße und mache konkrete Ansagen an das Pflänzchen a la "Wachsen, blühen, keine Zicken - wer nicht spurt, der fliegt!". Ende. Mehr gibts nicht. Und es funktioniert! Letztes Jahr hatte ich 50!!!! Pfirsiche an meinem Minibäumchen. In diesem Jahr hat es sich natürlich eine kleine Verschnaufpause verdient, noch dazu wurde es vom Hagel arg gebeutelt, aber dennoch darf ich mich wohl auf einige Früchte freuen. Fingers crossed!
Mit Blumen verfahre ich in gleicher Weise. Es hat sich herausgestellt das ich mit Hortensien ganz gut kann. Auch hier: Standort ist wichtig, wobei die Dinger launisch sind, eine mag den sonnigen Platz im Gärtchen, die Nachbarin einen Kübel weiter zickte rum und wurde unter einen Baum umgesiedelt, als einzige zweite Chance. Und siehe da, Madam blüht artig im Schatten. Wobei man sagen muß das der RheinSieg Kreis das offizielle Heimatland der Hortensie zu sein scheint, hier blüht sie in nahezu jedem Garten in allen Farbschattierungen die man sich nur vorstellen kann. Nur "einfaches" Blühzeug kann ich offenbar nicht. Der Schmetterlingsflieder der mir als "wächst wie Schaum, ist wie Unkraut, kann man gar nichts falsch machen" angepriesen wurde, der spurt irgendwie nicht und wird hier wohl seine letzte Saison unter Vertrag gespielt haben...
Joah, wer hätte das gedacht, ausgerechnet ich mühe mich um Obst und Blüten, gieße und lege mir halbwilde Beete mit vorgegebenen Farbschemen an.... Am liebsten sind mir halbwilde Stauden"Beete" die aber bitte nur nicht nach Beet aussehen sollen. So englisch verwildert macht allerdings ganz schön Arbeit und auch mich treibt - zumindest bei den Blühern- immer wieder die Frage um: Ist das eine Blume oder kann das weg? Und auch hier greift mein System: Wer nicht hübsch aussieht oder essbare Früchte produziert, den holt die RSAG.
Wer jetzt feststellt das auch er oder sie ein kleines Balkon-Plätzchen frei hätte für Erdbeeren oder gar ein Mini-Kirschbäumchen, der sollte sich sputen! Für Erdbeeren ist es bestimmt noch nicht zu spät, doch das Kirschbäumchen ist eine Investition in den Sommer 2016. Und für den nächsten Sommer ist ein gut durchdachter Plan schon ganz vernünftig! Platz ist in der kleinsten Hütte, nur das Platzangebot und die Ausmaße der kleinen Plantage müssen zusammenpassen. Logisch.
Erdbeeren wachsen ohne Probleme selbst in Hängeampeln oder als vertical Garden übereinander in Etagen, auch Minikirschen oder Minipfirsiche lassen sich im Kübel auf Terrassen und Balkonen ganz vorzüglich halten. Kräuter und klassische Balkonblumen sind nahezu völlig anspruchslos und selbst auf den allerkleinsten Freisitzen zu Hause.
Im Gartencenter berät man meist ganz ordentlich und auch in der Familie gibt es bestimmt immer Fachpersonal mit grünen Daumen. Neben dem Mami-Kochstudio verfüge ich glücklicher Weise auch noch über ein Onkel-Tante-Duo, welches eine lose Sendereihe namens "Du und MEIN Garten" unterhält und mich aus der Ferne coacht. Notfalls gibt es noch diverse Online-Garten-Lexika und wer dann irgendwie nicht weiter weiß, dem sei noch mein absolutes Geheimrezept verraten: Ich sehe mich in der Nachbarschaft um und frage die Besitzer der schönsten Gärten einfach um Rat. Die allermeisten Gärtner helfen gern und sich die besten Ratgeber in Sachen Grüner Daumen.
Viel Spass beim Pflanzen und Ernten!
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